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Vom 3.-10. Februar 1919 nahm Annette Kolb am 1. Internationalen
Arbeiter- und Sozialistenkongreß in Bern teil, zusammen mit René
Schickele. Der Kongreß war dem Weltfrieden gewidmet. Sie lernte die führenden
Sozialisten kennen, Kurt Eisner, Hugo Haase und Karl Kautsky. Von Eisner
war sie besonders beeindruckt, wie dieser Bericht über eine gemeinsame
Teestunde zeigt.
Ihr Urteil über den Sozialismus dieser Tage: "Als Partei
interessierte mich der Sozialismus so wenig wie jede andere. Aber das
Ergebnis der kapitalistischen Ära war ein wirrer Knäuel ineinander
verbissener Verbrecher, und es war eine Welt, welche der Sozialismus
jedenfalls nicht bereiten half. Er hatte keinen Teil an ihr. Deshalb nur
gab es keine andere Brücke als ihn, denn er war nur ein Weg, der weiterführt,
indem er zurückgelegt und überwunden wird, niemals ein Ziel." (A.
Kolb: Zarastro. Westliche Tage, 1921)
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