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              hitzige Kampfesleidenschaft die Augen geblendet hat, der kann die 
              handgreifliche Tatsache leugnen, daß Leib und Seele der Frau 
              zu besonderem Zweck gebildet sind. Und das klare und unumstößliche 
              Wort der Schrift spricht aus, was von Anbeginn der Welt die tägliche 
              Erfahrung lehrt: zur Gefährtin des Mannes und zur Menschenmutter 
              ist die Frau bestimmt. Dazu ist ihr Leib ausgerüstet, dem entspricht 
              aber auch ihre seelische Eigenart. (...) Die Einstellung 
              der Frau geht auf das Lebendig-Persönliche und geht auf das 
              Ganze. Hegen, hüten und bewahren, nähren und im 
              Wachstum fördern: das ist ihr natürliches, echt mütterliches 
              Verlangen. Das Tote, die Sache interessiert sie in erster 
              Linie, soweit es dem Lebendig-Persönlichen dient; nicht 
              so sehr um seiner selbst willen. Damit hängt das andere zusammen: 
              Abstraktion in jedem Sinn liegt ihr von Natur aus fern." 
              (S.3) "Das Bild 
              der Gottesmutter zeigt uns die seelische Grundhaltung, die dem natürlichen 
              Beruf der Frau entspricht: dem Mann gegenüber Gehorsam, Vertrauen 
              und Teilnahme an seinem Leben, die seine sachlichen Aufgaben und 
              seine Persönlichkeitsentfaltung fördert; dem Kind gegenüber 
              treue Hut, Pflege und Ausbildung seiner gottgegebenen Anlagen; beiden 
              gegenüber selbstlose Hingabe und stilles Zurücktreten, 
              wo man ihrer nicht bedarf; alles begründet in der Auffassung 
              von Ehe und Mutterschaft als Beruf, der von Gott kommt und um Gottes 
              willen und unter göttlicher Leitung auszuüben ist." 
              (S.6) "Gibt es 
              andere Frauenberufe als den natürlichen? Daß Frauen 
              imstande sind, andere Berufe als den der Gattin und Mutter auszuüben, 
              das hat wohl auch nur unsachliche Verblendung bestreiten können. 
              Die Erfahrung der letzten Jahrzehnte und im Grunde doch die Erfahrung 
              aller Zeiten hat es bewiesen. Man darf wohl sagen: Im Notfall kann 
              jede normale und gesunde Frau einen Beruf ausüben. Und: Es 
              gibt keinen Beruf, der nicht von einer Frau augeübt werden 
              könnte." (S.7) "Jede Frau 
              ein Ebenbild der Gottesmutter, jede eine sponsa Christi, 
              jede ein Apostel des göttlichen Herzens; dann würde jede 
              ihren weiblichen Beruf erfüllen, gleichgültig, in welchen 
              Verhältnissen sie lebte und welche Tätigkeit ihr Leben 
              äußerlich ausfüllte." (S.12) "Wenn man 
              aber von der Lage der Frau spricht, meint man jedenfalls 
              nicht die Spezies selbst, sondern alles das, was unter die allgemeine 
              Spezies fällt, und das ist eine so große Mannigfaltigkeit 
              von Typen und Individuen, daß von einer ihnen allen gemeinsamen 
              Lage schwerlich gesprochen werden kann. Die Lage ist eine jeweils 
              verschiedene nach Generation, Stand, Weltanschauung (wenn wir von 
              der unübersehbaren Mannigfaltigkeit der individuellen Charaktere 
              absehen wollen), und diese Unterschiede dürfen bei der Behandlung 
              des Themas nicht übergangen werden." (S. 93f.) "Die Mädchen, 
              die heute ihr Abitur machen und zur Universität gehen, wissen 
              meist gar nichts mehr davon, wieviel Versammlungen, Denkschriften, 
              Petitionen an Reichstag und Staatsregierungen nötig waren, 
              bis sich 1901 endlich die deutschen Universitäten den Frauen 
              öffneten. Für die Frauen, die heute etwa zwischen 40 und 
              60 stehen (erst recht für die älteren, soweit sie berufstätig 
              sind), ist ihr Beruf meist etwas, was sie sich - in der Familie 
              und im öffentlichen Leben - erkämpft haben. Mögen 
              sie darin ihre Befriedigung gefunden haben oder mag er manches in 
              ihnen unausgefüllt gelassen haben, auf alle Fälle sind 
              sie innerlich mit ihm verwachsen." (S.97f.) "Wir müssen 
              uns nur klar sein, daß wir in den Anfängen einer großen 
              Kulturumwälzung stehen, daß wir die Kinderkrankheiten 
              durchmachen und daß noch wesentliche grundlegende Arbeit zu 
              leisten ist: daß wir tatsächlich auf die Natur des Mannes 
              und der Frau zurückgehen müssen, um die ihrer Eigenart 
              entsprechende Berufsbildung und Berufsformung und -verteilung anzubahnen 
              und so allmählich zur naturgemäßen Eingliederung 
              der Geschlechter in das soziale Ganze zu gelangen. Damit sind wir 
              bei dem Problem der Mädchenerziehung angelangt, das man wohl 
              als das grundlegende überhaupt bezeichnen kann: der Frage nach 
              der wesenhaften Eigenart der Frau." (S.98f.) "Während 
              die radikalen Frauenrechtlerinnen dies [allgemeine Frauenbildung] 
              mit Berufung auf die Gleichheit der Natur und des Rechts forderten, 
              war es die leitende Idee in Helene Langes Leben, daß es gerade 
              um der Ungleichheit der Geschlechter willen angestrebt werden müsse: 
              daß die frei entfaltete und recht gebildete weibliche Natur 
              fähig sei zu eigener Kulturleistung, zu einer Leistung, nach 
              der unsere Zeit verlangt, weil sie geeignet ist, die offen zutage 
              liegenden Schäden der männlichen abendländischen 
              Kultur auszugleichen: zu echter Menschenbildung und helfender Liebestätigkeit." 
              (S.113f.) 
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