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1894 in Düsseldorf
geboren, lebt Irma Franken-Schwann von 1920 -1943 auf der Oststr.
80. Die ausgebildete Lehrerin war verheiratet mit dem Arzt und
Verleger Dr. Hanns Georg Franken-Schwann und übernahm nach
dessen Tod 1935 die Leitung von Verlag, Druckerei und Buchhandlungen.
1937 kauft sie den Matthias Grünewald Verlag dazu, um dessen
Tätigkeit auf dem Gebiet der katholischen Literatur zu sichern.
Das katholisch geprägte Unternehmen mit 500 Arbeiterinnen und
Angestellten hat während des nationalsozialistischen Regimes
einen schweren Stand. Die Witwe mit ihren vier Kindern ist bestrebt,
das Familienerbe schuldenfrei zu halten. Es ist schwierig, die große
Schulbuchabteilung als Nicht-Parteimitglied ohne größere
ideologische Einbrüche aufrechtzuerhalten. Dank der Bemühungen
von Irma Franken-Schwann kann trotz der schwierigen Lage 1939 ein
wichtiger Erweiterungsbau eingeweiht werden. 1943 kommt die Verlagsleiterin nach einem Bombenangriff ums Leben bei dem Versuch mitzuhelfen, den Brand des Hauses zu löschen.
Text: Ruth Sandhagen
(Quelle: Dem
Vergessen entgegen. Frauen in der Geistesgeschichte Düsseldorfs.
Lebensbilder und Chroniken. Dokumentation einer Ausstellung des
Frauen-Kultur-Archivs. Neuss 1989)
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