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Die 1824 in
Danzig geborene Malerin zieht in den 50er Jahren nach Düsseldorf,
wo sie zunächst Unterricht im Portraitfach bei Marie Wiegmann
nimmt, anschließend bei Wilhelm Sohn und dem Genremaler Rudolf
Jordan, dessen Technikwahl sie sich anschließt. Mit Szenen
aus dem Volksleben der Masuren, Polen und Juden verfolgt sie eine
ganz eigene Ausrichtung der Genremalerei. Ab 1861 sind erste Werke
von ihr in Ausstellungen zu sehen. Ihr Atelier und ihre Wohnung
befinden sich zwischen 1867 und 1892 am Wehrhahn 9. Ab 1869
unternimmt Ernestine Friedrichsen Studienreisen nach Holland, Belgien,
Italien und Frankreich. Ab den 80er Jahren werden ihre Gemälde
so populär, dass sie als Radierungen und Zeichnungen abgebildet
werden; der Ankauf eines ihrer Bilder durch den Kaiser steigern
ihren Bekanntheitsgrad und ihre Werke werden zu beliebten Sammlerobjekten.
1892 stirbt die Künstlerin in Düsseldorf. "Der Werth
ihrer Bilder [...] besteht in der Feinheit der Empfindung, [...]
der Schlichtheit und Wahrheit des Ausdrucks und ihrer feinsinnigen
malerischen Behandlung." (Düsseldorfer Volkszeitung",
23.7.1892)
Text: Ruth Sandhagen
(Quelle: Dem
Vergessen entgegen. Frauen in der Geistesgeschichte Düsseldorfs.
Lebensbilder und Chroniken. Dokumentation einer Ausstellung des
Frauen-Kultur-Archivs. Neuss 1989)
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