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Die einzige Tochter des späteren Direktors der Düsseldorfer
Kunstakademie, Friedrich Wilhelm von Schadow, wurde 1824 geboren.
Mit 21 heiratete sie den Arzt Dr. Richard Hasenclever. Geprägt
durch ihr Elternhaus pflegte sie viele künstlerische Kontakte
und schuf sie sich einen künstlerisch-literarischen Salon.
Ihre erste eigenständige Publikation, eine Novellette, trägt
den Namen "Aus der Kriegszeit von 1870-71". Zu dieser
Zeit bewohnte das Ehepaar bereits ein eigenes Haus, die Goltsteinstr.
24. In den folgenden Jahren entstehen Übersetzungen mit
eigenen Einleitungen, in denen sie das jeweilige Werk literarhistorisch
einordnet. 1875 legte sie zum 400. Geburtstag Michelangelos eine
Übersetzung seiner "Saemmtlichen Gedichte" vor, die
bis heute Gültigkeit hat. 1881 erscheint die Lyriksammlung
"Rheinische Lieder", die allgemein große Beachtung
findet. Der Literaturhistoriker Heinrich Groß bescheinigte
Sophie Hasenclever mit dieser Sammlung "eine bleibende Stätte
in der deutschen Literatur." ("Deutschlands Dichterinnen",
1882) Neben Naturhymnen und zivilisationskritischen Gedichten, in
denen sie vor voranschreitender Industrialisierung warnt, finden
sich Variationen zu Liebe, Einsamkeit und Tod.
In der 1884 erschienenen zweibändigen Ausgabe ihrer "Novellen
und Märchen" thematisiert sie vor allem Krisen- und Konfliktsituationen,
in denen Menschen sich bewähren müssen. 1890 erscheint
ihre Übersetzung von Dantes "Göttlicher Komödie".
1892 stirbt Sohpie Hasenclever und hinterlässt eine Fülle
unveröffentlichter Manuskripte.
Ruth Sandhagen
(Quelle: Dem
Vergessen entgegen. Frauen in der Geistesgeschichte Düsseldorfs.
Lebensbilder und Chroniken. Dokumentation einer Ausstellung des
Frauen-Kultur-Archivs. Neuss 1989)
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