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Die 1797 geborene
Lehrerin und Erzieherin eröffnet 1828 zusammen mir ihrer Schwester
in Krefeld eine private Pensionsanstalt für Mädchen, die
sieben Jahre später aus finanziellen Gründen wieder geschlossen
werden muss. Im gleichen Jahr erscheint ihr erstes pädagogisches
Werk "Christliche Ermunterungen", dass sich wie ihre weiteren
Werke auch mit Fragen der Emanzipation und der Bildung von Frauen
auseinandersetzt. Von den Ideen der Aufklärung und der Klassik
bestimmt, fordert sie eine sittliche, ästhetische und intellektuelle
Erneuerung in der weiblichen Erziehung. 1849 zieht Tinette Homberg
nach Düsseldorf auf die Hohe Str. 962. 1853 legt sie
die aus Vorlesungen der letzten Jahre entstandene Literaturgeschichte
für Frauen gedruckt vor. Sie wird von der nachrückenden
Schriftstellerinnengeneration in Düsseldorf verehrt. Im Alter
von 72 Jahren legt Tinette Homberg ihre philosophische Altersmaxime
vor. Sie stirbt kurz vor Vollendung ihres 80. Lebensjahres an ihrem
letzten Wohnort, der Schützenstr. 10.
Text: Ruth Sandhagen
(Quelle: Dem
Vergessen entgegen. Frauen in der Geistesgeschichte Düsseldorfs.
Lebensbilder und Chroniken. Dokumentation einer Ausstellung des
Frauen-Kultur-Archivs. Neuss 1989)
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