Historische Wohnorte von bekannten Frauen der Düsseldorfer Kulturszene


Helene Robert



Gegen den Willen ihrer Eltern setzte die in Wien geborene Hermine Franke ihren Schauspielunterricht durch und nach Engagements in Hamburg, Barmen, Bonn, Breslau, Lodz, Graz und Berlin kam sie 1909 an das Düsseldorfer Schauspielhaus. Sie heiratete den Schauspieler Eugen Dumont; als Künstlername wählte sie ‚Helene Robert'. Sie besticht bereits im ersten Jahr ihres Düsseldorfer Engagements durch "eine glänzende Leistung schauspielerischer Begabung" ("Düsseldorfer Generalanzeiger", 6.9.1909) Ihre Glanzrollen in den ersten Jahren sind die Nora, Frau Gabor in "Frühlingserwachen" sowie Cäcilie in "Stella". Die Charakterdarstellerin erlebte weiter erfolgreiche Jahre in Düsseldorf, in denen sie sich vor allem in naturalistischen Stücken bewährte. Ab 1916 wohnte sie auf der Cheruskerstraße 67a. 1922 vollzog Helene Robert die Scheidung von ihrem Mann und folgte einem Engagementangebot nach Berlin. Nach einem mehrjährigen Aufenthalt in Baden-Baden kehrte sie nach Berlin zurück und arbeitete dort an verschiedenen Bühnen, bis sie 1937 Berufsverbot erhielt. Sie ist neu verheiratet mit dem Graphiker Woldemar Kohlund. 1946 kehrte Robert auf die Bühne zurück. Sie lebte und arbeitete in München, wo sie 1963 unter dem Namen Helene Kohlund starb.

Ruth Sandhagen

(Quelle: Dem Vergessen entgegen. Frauen in der Geistesgeschichte Düsseldorfs. Lebensbilder und Chroniken. Dokumentation einer Ausstellung des Frauen-Kultur-Archivs. Neuss 1989)


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