MARIA LEITNER

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Wir
erinnern mit Maria Leitner an eine "Vermißte" des Exils, deren
Tod bisher nicht aufgeklärt werden konnte. Ihre letzten Lebensspuren
verlieren sich im Frühjahr 1941 in Marseille. Ihre literarischen Spuren
aus dem Exil sind heute auch fast verwischt, da diese Texte im Buchhandel
nicht mehr greifbar sind.
Das Urteil jener Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die
Nazideutschland aus politischen Gründen verlassen mußten, war in Bezug
auf Maria Leitner einhellig: begabt und mutig. "Nicht nur eine gute
Schriftstellerin, sondern eine der mutigsten und bescheidensten
Frauen", so wurde sie 1938 von Oskar Maria Graf charakterisiert. Anna
Seghers schätzte sie als eine "begabte Schriftstellerin und als gute
und tapfere Reporterin". Maria Leitner hatte sich seit Mitte der 20er
Jahre als sozialkritische Journalistin beim Ullstein-Verlag einen Namen
gemacht. Sie war eine leidenschaftliche Antifaschistin und war bereit, ihr
Leben aufs Spiel zu setzen, um über die wahren, nicht die
propagandistisch-geschönten Zustände in Deutschland, zu berichten.
Beispiele für ihren investigativen Journalismus stellen wir hier vor mit: Leverkusen.
Sonderbericht
und Benzinersatz-Krebs. In den Berichten Diktatur
der grauen Theorie
und Besuch bei
Heinrich Heine veranschaulicht sie das Auslöschen der
jüdischen Traditionslinien in Wissenschaft und Literatur durch die Nazis.
Die Kurzbiographie skizziert das von Politik
und Exil geprägte Leben der Autorin. Zudem stellen wir an dieser Stelle
bisher noch nicht veröffentlichte Auszüge aus
Briefen aus ihrem letzten Lebensjahr vor.
 Kurzbiographie

Journalistische Texte  Auszüge
aus Briefen
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