„Die Frauen herrschen nicht
mehr in der Gesellschaft, die Interessen der Männer drehen
sich in derselben nicht mehr um sie, - da steckt der Fehler. Denn
für die feine Geselligkeit sind nur die Frauen eigentlich bildend.“
(aus: Henriette Herz: „Erinnerungen“,
in: „Henriette Herz in Erinnerungen Briefen und Zeugnissen“,
hrsg. von Rainer Schmitz, Frankfurt a.M. 1984, S. 153)
„Es ist die Art meines Geschlechtes,
daß wir in kleinen Dingen gute Beobachterinnen sind.“
(aus: Henriette Herz: „Erinnerungen“,
in: „Henriette Herz in Erinnerungen Briefen und Zeugnissen“,
hrsg. von Rainer Schmitz, Frankfurt a.M. 1984, S. 158)
„Nenne man mich immerhin eine
<Lobrednerin der vergangenen Zeit>. Ganz fremd ist mir auch
die gegenwärtige nicht, und wer weiß, ob diese mit ihrem
kalten Verstande, ihrem schlecht verhehlten oder gar sich keck brüstenden
Egoismus, ihrem vorherrschenden Streben nach materiellen Gütern
jener Zeit der Hingebung an die Mitmenschen und des erfolgreichen
Strebens nach geistigen Gütern von der Nachwelt vorgezogen
werden wird!“
(aus: Henriette Herz: „Erinnerungen“,
in: „Henriette Herz in Erinnerungen Briefen und Zeugnissen“,
hrsg. von Rainer Schmitz, Frankfurt a.M. 1984, S. 204)
„Wäre ich ein Mann geworden,
so hätte ich das was ich als Frau im kleinen trieb ins Große
getrieben.“
(Brief an Ludwig Börne vom 24. März
1806, in: „Briefwechsel des jungen Börne und der Henriette
Herz“, hrsg. von Ludwig Geiger. Oldenburg, Leipzig 1905, S.
160)
„Wohl lernt man die Menschen durch
sich selbst allein kennen. Von uns geht die Menschenkenntniß
aus, wer sich selbst nicht kennt der kann keinen andern beurtheilen
– die Anschauung des eigenen Gemüths macht uns fähig
das fremde anzuschauen, die Selbstkenntniß ist gleichsam das
Organ durch die wir andere erkennen. Keine Leidenschaft, oder doch
keine Wirkung derselben, können wir beurtheilen, erkennen wenn
wir Sie nicht, zum Theil wenigstens aus eignem Gefühl können.“
(Brief an Ludwig Börne vom 26. März
1805, in: „Briefwechsel des jungen Börne und der Henriette
Herz“, hrsg. von Ludwig Geiger. Oldenburg, Leipzig 1905, S.
141f.)
(zusammengestellt von Eileen Simonow)
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