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Gedanken und Einfälle kreativer Frauen

Bettina von Arnim

4. 4. 1785 - 20. 1. 1859
Schriftstellerin, Salonière

„Aber ohne Freiheit blüht kein Geist, und was nützt es, die goldne[n] Regeln der Lebensweisheit als christliches Aushängeschild vorne auf der Brust zu tragen, wenn es innen aussieht wie in einer Spitzbuben-Herberge.“
(Brief an Kronprinz Karl von Württemberg, Konzept [1841], in: Karl-Heinz Hahn: „Bettina von Arnim in ihrem Verhältnis zu Staat und Politik. Mit einem Anhang ungedruckter Briefe“, Weimar 1959, S. 61)

 

„Die Liebe thut alles sich zu lieb und doch verläßt der Liebende sich selber und geht der Liebe nach.“
(aus: „Goethe’s Briefwechsel mit einem Kinde. Tagebuch.<1835>. In: Bettina von Arnim: „Die Sehnsucht hat allemal Recht“, hrsg. von: Gerhard Wolf, Frankfurt/M. 1985, S. 124)

 

„Einem Fürsten zu schreiben, mag sein Weltintresse Hoch oder gering angeschlagen werden, ist unersprießlich, sobald dabei die Aufrichtigkeit ins Gedränge kommt.“
(Brief an Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach vom 4. Februar 1846, in: „Bettine von Arnim. Werke und Briefe“, Bd.4, hrsg. von Heinz Härtl, Ulrike Landfester und Sybille von Steinsdorff, Fankfurt/M. 2004, S. 541)

 

„[…] ich habe bis jetzt von niemandem Rat erhalten nur Widerspruch, in allem hab ich allein gestanden, und wo man ohne meine Teilnahme gehandelt hat da ist nichts gescheutes herausgekommen und ich hab mich gewöhnt allein zu tun und zu lassen was mir die innere Stimme sagt […].“
(Brief an Wilhelm Grimm [Februar/März 1839], in: „Der Briefwechsel Bettine von Arnims mit den Brüdern Grimm 1838-1841“, hrsg. von Hartwig Schultz, Frankfurt/M. 1985, S. 66)

 

„Euer Hoheit haben früher oft den Wunsch ausgesprochen die geliebte Vaterstadt wieder in den schönen Flor zu erheben der einst Deutschland die edelsten Früchte brachte. Dieser Wunsch wird nicht in Erfüllung gehen, sobald nicht jene glorreiche Bahn eines freien Gewissens die Richtschnur aller Ihrer Begriffe und Handlungen wird.“
(Brief an Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach vom 4. Februar 1846, in: „Bettine von Arnim. Werke und Briefe“, Bd. 4, hrsg. von Heinz Härtl, Ulrike Landfester und Sybille von Steinsdorff, Frankfurt/M. 2004, S. 542f.)

 

„Dennoch ist kein Versöhnungsmittel mit der Gegenwart, noch irgend ein fürstliches Übereinkommen mit der Zukunft als nur durch die freie geistige Macht des Gewissens.“
(Brief an Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach vom 4. Februar 1846, in: „Bettine von Arnim. Werke und Briefe“, Bd.4, hrsg. von Heinz Härtl, Ulrike Landfester und Sybille von Steinsdorff, Frankfurt/M. 2004, S. 543)

 

„Aber ich schreibe nicht wo ich mich nicht verlieben darf, denn weil dies nur allein der Keim ist aus dem all mein Denken ersprießt.“
(Brief an Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach vom 15. Januar 1847, in: „Bettine von Arnim. Werke und Briefe“, Bd. 4, hrsg. von Heinz Härtl, Ulrike Landfester und Sybille von Steinsdorff, Frankfurt/M. 2004, S 571)

 

„Wie im Tode dem Menschen auch erst deutlich wird, was er hätte sollen und wollen. So wird auch einmal das ewige Rechthaben sich in Unrechthaben auflösen. Irrthum ist aber noch keine Unsterblichkeit, obschon er den lebendigen Geist der Wahrheit näherbringen kann. Aber Rechthabenwollen im Unrecht, das ist gradezu der Tod. -“
(Brief an Kronprinz Karl von Württemberg, Konzept [1841], in: Karl-Heinz Hahn: „Bettina von Arnim in ihrem Verhältnis zu Staat und Politik. Mit einem Anhang ungedruckter Briefe“, Weimar 1959, S. 60)

 

(zusammengestellt von Eileen Simonow)

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