„Aber ohne Freiheit blüht
kein Geist, und was nützt es, die goldne[n] Regeln der Lebensweisheit
als christliches Aushängeschild vorne auf der Brust zu tragen,
wenn es innen aussieht wie in einer Spitzbuben-Herberge.“
(Brief an Kronprinz Karl von Württemberg,
Konzept [1841], in: Karl-Heinz Hahn: „Bettina von Arnim in
ihrem Verhältnis zu Staat und Politik. Mit einem Anhang ungedruckter
Briefe“, Weimar 1959, S. 61)
„Die Liebe thut alles sich zu
lieb und doch verläßt der Liebende sich selber und geht
der Liebe nach.“
(aus: „Goethe’s Briefwechsel mit
einem Kinde. Tagebuch.<1835>. In: Bettina von Arnim: „Die
Sehnsucht hat allemal Recht“, hrsg. von: Gerhard Wolf, Frankfurt/M.
1985, S. 124)
„Einem Fürsten zu schreiben,
mag sein Weltintresse Hoch oder gering angeschlagen werden, ist
unersprießlich, sobald dabei die Aufrichtigkeit ins Gedränge
kommt.“
(Brief an Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach
vom 4. Februar 1846, in: „Bettine von Arnim. Werke und Briefe“,
Bd.4, hrsg. von Heinz Härtl, Ulrike Landfester und Sybille
von Steinsdorff, Fankfurt/M. 2004, S. 541)
„[…] ich habe bis jetzt
von niemandem Rat erhalten nur Widerspruch, in allem hab ich allein
gestanden, und wo man ohne meine Teilnahme gehandelt hat da ist
nichts gescheutes herausgekommen und ich hab mich gewöhnt allein
zu tun und zu lassen was mir die innere Stimme sagt […].“
(Brief an Wilhelm Grimm [Februar/März
1839], in: „Der Briefwechsel Bettine von Arnims mit den Brüdern
Grimm 1838-1841“, hrsg. von Hartwig Schultz, Frankfurt/M.
1985, S. 66)
„Euer Hoheit haben früher
oft den Wunsch ausgesprochen die geliebte Vaterstadt wieder in den
schönen Flor zu erheben der einst Deutschland die edelsten
Früchte brachte. Dieser Wunsch wird nicht in Erfüllung
gehen, sobald nicht jene glorreiche Bahn eines freien Gewissens
die Richtschnur aller Ihrer Begriffe und Handlungen wird.“
(Brief an Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach
vom 4. Februar 1846, in: „Bettine von Arnim. Werke und Briefe“,
Bd. 4, hrsg. von Heinz Härtl, Ulrike Landfester und Sybille
von Steinsdorff, Frankfurt/M. 2004, S. 542f.)
„Dennoch ist kein Versöhnungsmittel
mit der Gegenwart, noch irgend ein fürstliches Übereinkommen
mit der Zukunft als nur durch die freie geistige Macht des Gewissens.“
(Brief an Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach
vom 4. Februar 1846, in: „Bettine von Arnim. Werke und Briefe“,
Bd.4, hrsg. von Heinz Härtl, Ulrike Landfester und Sybille
von Steinsdorff, Frankfurt/M. 2004, S. 543)
„Aber ich schreibe nicht wo ich
mich nicht verlieben darf, denn weil dies nur allein der Keim ist
aus dem all mein Denken ersprießt.“
(Brief an Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach
vom 15. Januar 1847, in: „Bettine von Arnim. Werke und Briefe“,
Bd. 4, hrsg. von Heinz Härtl, Ulrike Landfester und Sybille
von Steinsdorff, Frankfurt/M. 2004, S 571)
„Wie im Tode dem Menschen auch
erst deutlich wird, was er hätte sollen und wollen. So wird
auch einmal das ewige Rechthaben sich in Unrechthaben auflösen.
Irrthum ist aber noch keine Unsterblichkeit, obschon er den lebendigen
Geist der Wahrheit näherbringen kann. Aber Rechthabenwollen
im Unrecht, das ist gradezu der Tod. -“
(Brief an Kronprinz Karl von Württemberg,
Konzept [1841], in: Karl-Heinz Hahn: „Bettina von Arnim in
ihrem Verhältnis zu Staat und Politik. Mit einem Anhang ungedruckter
Briefe“, Weimar 1959, S. 60)
(zusammengestellt von Eileen Simonow) |