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Als Kind jüdischer Eltern kam Fanny schon früh mit den Schwierigkeiten,
mit denen Menschen jüdischen Glaubens in der damaligen Gesellschaft
zu kämpfen hatten, in Kontakt. Aus dieser Erfahrung heraus wurde
das Werben um Toleranz, Akzeptanz und das Einnehmen einer positiveren
Haltung gegenüber Frauen und anderen Unterdrückten in der Gesellschaft.
zum Schwerpunkt ihrer bildungspolitischen und sozialkritischen Schriften.
Wirklichen Mut
zu einer gesellschaftskonträren Haltung bewies sie, als sie sich
1836 gegen eine von den Eltern initiierte Konvenienzehe entschied. Dies
bedeutete aber auch, dass sie vermehrt darauf achten musste, ihrer Familie
finanziell nicht zur Last zu fallen. Fanny war stets bemüht, sich
um ihren Lebensunterhalt selbst zu kümmern, jedoch standen einer
Frau dazu damals kaum Wege offen. Mit dem Schreiben hat sie einen Weg
gefunden.
Ihre schriftstellerische
Entwicklung begann, gefördert von ihrem Vetter August Lewald mit
der Erzählung „Modernes Märchen“, die 1841 erschien, als Fanny
Lewald 30 Jahre alt war. Die literarische Arbeit ermöglichte es ihr
sich aus einem durch gesellschaftliche Einschränkung und seelischem
Leiden geprägten Frauenleben zu befreien.
Aus Rücksicht
auf ihre Familie veröffentlichte sie die ersten beiden Romane „Clementine“
und „Jenny“ im Jahr 1843 anonym. Diese Romane sind geprägt durch
ihre ablehnende Haltung gegenüber der Konvenienzehe und gegenüber
einer gesellschaftlich festgelegten Rolle der Frau.
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