Frauen-Kultur-Archiv · Germanistisches Seminar II · Frauenförderung der Philosophischen Fakultät


Fanny Lewald

24. 3. 1811 Königsberg - 5. 8. 1889 Dresden

"Wer wirklich ein Befreier des weiblichen Geschlechts werden will,
der muß daher vor allem dazu beitragen, es von seiner unheilbaren Sonderstellung zu erlösen."



Als Kind jüdischer Eltern kam Fanny schon früh mit den Schwierigkeiten, mit denen Menschen jüdischen Glaubens in der damaligen Gesellschaft zu kämpfen hatten, in Kontakt. Aus dieser Erfahrung heraus wurde das Werben um Toleranz, Akzeptanz und das Einnehmen einer positiveren Haltung gegenüber Frauen und anderen Unterdrückten in der Gesellschaft. zum Schwerpunkt ihrer bildungspolitischen und sozialkritischen Schriften.
Wirklichen Mut zu einer gesellschaftskonträren Haltung bewies sie, als sie sich 1836 gegen eine von den Eltern initiierte Konvenienzehe entschied. Dies bedeutete aber auch, dass sie vermehrt darauf achten musste, ihrer Familie finanziell nicht zur Last zu fallen. Fanny war stets bemüht, sich um ihren Lebensunterhalt selbst zu kümmern, jedoch standen einer Frau dazu damals kaum Wege offen. Mit dem Schreiben hat sie einen Weg gefunden.
Ihre schriftstellerische Entwicklung begann, gefördert von ihrem Vetter August Lewald mit der Erzählung „Modernes Märchen“, die 1841 erschien, als Fanny Lewald 30 Jahre alt war. Die literarische Arbeit ermöglichte es ihr sich aus einem durch gesellschaftliche Einschränkung und seelischem Leiden geprägten Frauenleben zu befreien.
Aus Rücksicht auf ihre Familie veröffentlichte sie die ersten beiden Romane „Clementine“ und „Jenny“ im Jahr 1843 anonym. Diese Romane sind geprägt durch ihre ablehnende Haltung gegenüber der Konvenienzehe und gegenüber einer gesellschaftlich festgelegten Rolle der Frau.

 

 

 

 

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