JOHANN WESSEL GANSFORT (auch Goesvort)
geb. 1419 in Goes in Westfalen
gest. 4. Oktober 1489 in Groningen
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Einst berühmter Platoniker und Humanist, Vorläufer Luthers, dem seine Zeitgenossen den Ehrentitel Lux mundi (Licht der Welt) und Magister contradictionis (Meister des Widerspruchs) – wegen seiner scharfsinnigen Beweisführungen gegen alle Autoritäten, insbesondere Thomas von Aquin – zuerkannten. Er studierte in Groningen, Zwolle, Köln und Heidelberg, lehrte in Köln, Löwen, Paris und Heidelberg. Die meisten seiner Schriften wurden von der Inquisition vernichtet.
Hauptschriften: (neben den verlorenen) De oratione; De sacra Eucharistia; De purgatorio et indulgentia; De passione Christi.
Ausgaben: Farrago rerum theologicarum, mit Vorr. von M. Luther, Wittenberg 1522, auch Groningen 1614 und Amsterdam 1617.
Literatur: B. Bähring, Johann Wessels Leben, 1846; M. van Rhijn, Studien over Wessel Gansfort en zijn tijd, 1933; H. J. J. Wachters, Wessel Gansfort, 1940; L. D. Snyder, Wessel Gansfort and the Art of Meditation, Diss. Cambridge/ Mass. 1966; F. Akkermann, Wessel Gansfort (1419 - 1489) and Northern Humanism, Leiden 1993.