Mephisto. Roman einer Karriere (1936)

Zentrale Figur des Romans ist Hendrik Höfgen, ein Schauspieler mit „Talent“, aber ohne „Charakter“. Vom Provinzschauspieler avanciert er, von Ehrgeiz, Ruhmsucht und Eitelkeit getrieben, zum gefeierten ‘Star‘ des Dritten Reichs. Der Schauspieler Höfgen wird zum Inbegriff eines „ruchlos brillanten, zynisch rücksichtslosen Karrieremachers“. (K. Mann, Der Wendepunkt, Reinbek b. Hamburg 1994, S. 336)

Als Schlüsselroman über den Staatsschauspieler und Intendanten Gustav Gründgens von der Presse und Exilleserschaft gedeutet, betonte Klaus Mann demgegenüber die Bedeutung des Typus eines charakterlosen Opportunisten und Mitläufers als „Symbol eines durchaus komödian-tischen, zutiefst unwahren Regimes. Der Mime triumphiert im Staat der Lügner und Versteller. ‘Mephisto‘ ist der Roman einer Karriere im Dritten Reich.“ (K. Mann, Der Wendepunkt, Reinbek b. Hamburg 1994, S. 336)


Titelseite des Manuskripts
(Klaus-Mann-Archiv, München)

Die 1. westdeutsche Mephisto-Ausgabe von 1965 wurde vom Oberlandes-gericht Hamburg im März 1966 wegen einer Verletzung der Persönlich-keitsrechte Gustav Gründgens‘ verboten:

„Die Allgemeinheit ist nicht daran interessiert, ein falsches Bild über die Theaterverhältnisse nach 1933 aus der Sicht eines Emigranten zu erhalten.“

Inzwischen gilt der Roman als geschichtliches Dokument von höchstem Rang; die deutsche Auflagenhöhe liegt erheblich über einer Million Exemplaren.

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Erarbeitung:
Melanie Choschzig