Die Sammlung. Literarische Monatszeitschrift
(September 1933 – August 1935)

Die Sammlung war die erste literarische Monatszeitschrift des Exils. Im September 1933 erschien die erste Nummer; André Gide, Aldous Huxley und Heinrich Mann übernahmen das Patronat. Klaus Mann wollte mit dieser Zeitschrift den antifaschistisch gesinnten Autoren jeglicher politischer Richtung - den Konservativen wie den Kommunisten, den Liberalen wie den Sozialisten - ein Organ der freien Meinungsäußerung bieten.


Klaus Mann und der Verleger Fritz Landshoff
(Klaus-Mann-Archiv, München)


„Mein Ehrgeiz war, die Talente der Emigration beim europäischen Publikum einzuführen, gleichzeitig aber die Emigration mit den geistigen Strömungen in ihren Gastländern vertraut zu machen. Dazu kam, als essentielles Element meines redaktionellen Programms, das Politisch-Polemische. ‘Die Sammlung‘ war schöngeistig, dabei aber militant – eine Publikation von Niveau, aber nicht ohne Tendenz.“
(K. Mann, Der Wendepunkt)


Diese ‘politisch-polemische‘ Ausrichtung des Antifaschismus veranlasste einige renommierte Schriftsteller wie Stefan Zweig, Thomas Mann oder Robert Musil dazu, ihre ursprüngliche Zusage zur Mitarbeit unter dem Hinweis, dass ihnen die versprochene unpolitische Publikationsmöglichkeit nicht geboten würde, zurückzuziehen.

Dennoch wurde Die Sammlung zu einer der wichtigsten Exilzeitschriften. Gedichte, Erzählungen, Romanauszüge, Aufsätze über Kunst, Philosophie, Musik, Soziologie, Geschichte und Zeitgeschichte kamen zum Abdruck.

Die Sammlung erschien im Amsterdamer Querido Verlag. Trotz oder wegen des hohen Niveaus musste die Zeitschrift wegen zu hoher Kosten und zu geringem Absatz nach zwei Jahren im August 1935 ihr Erscheinen einstellen.

 

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Erarbeitung:
Melanie Choschzig