Ein
Leben für die Revolution
Erich Mühsams Leben im
Kaiserreich und in der Weimarer Republik
1878
Erich Mühsam wird als Sohn eines jüdischen Apothekers in Berlin
geboren und wächst in Lübeck auf. Später zieht es ihn wieder
nach Berlin.
1901
Mühsam lässt sich als freier Schriftsteller in Berlin nieder.
Ab 1909
Mühsam wohnt in München-Schwabing und ist eine Zentralfigur
der Schwabinger Bohème. Er freundet sich mit Lion Feuchtwanger,
Heinrich Mann und Frank Wedekind an. Er kritisiert den preußischen
Militarismus und den ersten Weltkrieg und wendet sich gegen die Scheindemokratie
des Kaiserreiches.
1911-14/1918-1919
Mühsam gibt „Kain. Zeitschrift für Menschlichkeit“
heraus.
Mein Kain! Mein ewiger Rebell!
Ein Sklave und heut Prolet!
(Aus „Die
ewige Niederkunft“, München 1923)
November 1918
Revolution in Deutschland,
Sturz der Monarchie.
Die Weimarer Republik wird ausgerufen.
Mühsam ist als radikaler Verfechter des Rätesystems
und als Mitglied der Münchner Räterepublik an der Novemberrevolution
beteiligt. Ein Jahr später wird er aus diesem Grund zu 15 Jahren
Haft verurteilt.
1922
Machtergreifung Mussolinis in Italien; Mühsam kritisiert
den entstehenden Faschismus und warnt vor ähnlichen Entwicklungen
in Deutschland.
Kritik an der Weimarer Republik:
Das Vaterland, das Vaterland ist Republik
Und Deutschland über alles bläst
die Blechmusik
Ebert ist Präsident,
thront auf dem Postament
Ebert wärmt den Herrschersitz.
Ebert ist Präsident,
kreuzhimmelsakrament!
Vivat hoch der dicke Fritz!
(Aus „Die republikanische
Nationalhymne“, München 1923)
1924
24. Dezember: Mühsam wird im Rahmen einer allgemeinen Amnestie freigelassen
und lässt sich in Berlin nieder.
1926-1931
Mühsam gründet die Zeitschrift
„Fanal“. Sein Ziel war es, besonders die Arbeiter
dazu aufrufen, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.

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