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Journalistische
Tätigkeit
1919 – 1925
Als Jugenddelegierte der Kommunistischen Partei Ungarns hatte Maria Leitner bei einem Aufenthalt in Moskau den späteren KPD-Funktionär und Publizisten Willi Münzenberg kennengelernt, für dessen „Neuen Deutschen Verlag“, vormals Verlag der Internationalen Arbeiterhilfe, sie in Berlin künftig arbeitet. In dieser Zeit schreibt sie außerdem für den Verlag der Jugendinternationale, deren Vorsitzender wiederum Münzenberger ist, in Berlin-Schöneberg. Sie übersetzt tibetanische Märchen aus dem Englischen und veröffentlicht sie in einem Sammelband.
Nur mit dem Reisegeld ausgestattet
geht Maria Leitner in die USA und berichtet von dort für die von
Kurt Tucholsky mitkonzipierte neugegründete Monatsschrift „Uhu“.
Auch in anderen Berliner Zeitungen des Ullstein-Verlages werden ihre Reportagen
von „denen ganz unten“ aus Amerika abgedruckt. Sie nimmt die
unterschiedlichsten Arbeiten an als Tellerwäscherin, Putzfrau und
Zigarrendreherin, um von dem Leben hinter der glitzernden Fassade zu berichten.
Sie reist kreuz und quer durch das Land und macht Abstecher nach Süd-
und Mittelamerika. Vor allem die Rolle der Frauen beschäftigt sie.
Mit ihren hautnahen Berichten, die unter dem Titel „Unbekanntes
aus Amerika“ mit ihrem Foto im „Uhu“ veröffentlicht
werden, verändert sie das Bild von Amerika in Deutschland. Ihre Erlebnisse
verarbeitet sie später in ihrem Roman „Hotel Amerika“. |
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