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Das
Passagen-Werk
„Nichts geringeres
als eine materiale Geschichtsphilosophie des neunzehnten Jahrhunderts
aus der Sicht des zwanzigsten hätte das Passagenwerk
dargestellt, wäre es geschrieben worden.“
(Rolf Tiedemann, Herausgeber des Passagen- Werks, im Vorwort
der Suhrkamp-Ausgabe)
Walter Benjamin beging Selbstmord, ohne sein umfangreiches Schreibprojekt
abzuschließen. Was heute unter dem Namen „Passagen- Werk“
zusammengefasst wird, ist eine posthum zusammengestellte Sammlung von
Fragmenten, mit denen sich Benjamin in verschiedenen Lebensphasen über
einen Zeitraum von fünfzehn Jahren verteilt beschäftigte.

in der Bibliothèque Nationale
Begonnen hatte Benjamin mit diesem Projekt
bereits vor dem Exil in den Jahren 1927-1929. In der Emigration nahm er
die Arbeit daran schließlich wieder auf. Aus dieser zweiten Phase
ging dann das, an das Institut für Sozialforschung gesandte Exposé
„Paris, die Hauptstadt des XIV. Jahrhunderts“ hervor. Eine
Veröffentlichung dieses Exposés war nicht geplant.
Nach Unterbrechungen aufgrund finanziellen Schwierigkeiten wandte sich
Benjamin in einer dritten Arbeitsphase schließlich mit einer Baudelaire-Interpretation
seinem Vorhaben wieder zu. Diese Interpretation sollte metonymisch die
von Benjamin entwickelte Theorie der Moderne sowie die Darstellung der
neuen Erfahrungen in der Textsammlung verkörpern.
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Erarbeitung:
Ute Grasshoff,
Ruth Sandhagen |
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