(Les Milles, 20. Juni 1940) Abschiedsbrief an seiner Frau Edith Meine geliebte Frau, die Katastrophe rückt näher – heute oder morgen kann das Ende da sein. Ich weiß nicht, ob Du diesen Brief je erhalten wirst – mein letzter soll an Dich gerichtet sein. Ich kann und will nicht mehr leben. Du wirst mich verstehen. Verzeih mir, [...] Ich weiß aus Deiner letzten Karte an mich, daß Du mir meine bösen Dämonen nicht nachtragen wirst. Ich danke Dir. Du hast mir die schönsten Jahre Deines Lebens geopfert, und ich habe Dir wenig genug dafür gegeben. Heute bekenne ich, dass Du mir am nächsten von allen Menschen gestanden hast, und ich danke Dir mit Tränen für alles Liebe und Gute, Edith! Ich will freiwillig den letzten Schritt tun. Und in der letzten Minute, das schwöre ich Dir, werde ich an Dich denken [...]. Worte sagen nichts mehr. Man lügt nicht in der Todesstunde. Ich bin ganz bei Dir. [...] Ich umarme Dich voll Liebe und Dankbarkeit!
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