Leben im Exil

Die ersten Emigrationsjahre verbringt er zwischen Nizza, Cagnes-sur-Mer und Paris. Darauf folgen Aufenthalte in Jugoslawien (1935) und London (1935 bis 1936). Walter Hasenclever zählt zu den wohlhabenden Exilierten und verlebt die ersten Jahre in einer relativ privilegierten Position. Trotz seiner finanziellen Rücklagen bemüht er sich um neue Möglichkeiten der Einnahmen; so bietet er z. B. der Züricher Filmstoff-Zentrale verschiedene Drehbuchideen an, die jedoch nicht aufgegriffen werden.

Zusammen mit Edith Schäfer, seiner späteren Frau, kauft er sich 1937 in der Nähe von Florenz einen Landsitz. Inspiriert von dem in Haft gelesenen biblischen Esther-Mythos schreibt er 1938 sein letztes Bühnenstück Konflikt in Assyrien. In dieser Komödie kritisiert und verurteilt er die NS-Ideologie und stellt die Bedeutung von Humanität und Nächstenliebe heraus.

Kurz vor Ausbruch des Krieges bietet sich Walter Hasenclever dem französischen Heer als Dolmetscher an, um zum Kampf gegen den Faschismus beizutragen, seine Registrierung als Kriegsfreiwilliger wird jedoch wegen Überschreitung der Altersgrenze abgelehnt
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Erarbeitung:
Babette Dufrenne