|
Der
Sohn (1914)
Hasenclevers Drama Der Sohn erschien 1914, wurde aber erst 1916
in Prag uraufgeführt. In fünf Akten handelt das Stück von
der Revolte eines Sohnes gegen seinen Vater, der den Freiheitsforderungen
des Jungen die traditionelle Autorität entgegenstellt. Der aus dem
elterlichen Gefängnis ausgebrochene Sohn ruft eine Gruppe von Jünglingen
zum Kampf gegen die Familientyrannei und zum Vatermord auf. Bevor er selbst
den Mord an seinem ihn verstoßenden Vater ausführen und die
Pistole abdrücken kann, bricht der Vater unter einem Schlaganfall
tot zusammen.
Als Ausdruck eines Generationenkonflikts, in dem die Jugend durch das
Alter tyrannisiert und beherrscht wird, sowie als Gleichnis mit dem Verhältnis
des Bürgers zum autoritären Staat wird Der Sohn mit
großer Begeisterung vom Publikum und von der Kritik aufgenommen
und als Kampfruf gegen jegliche Form von Autorität begrüßt.
Auch gegen die traditionellen Sprachformen wird mit dem neuen expressionistischen
Sprachstil – pathetisch, stark dialektisch – rebelliert. Der
Sohn ist das erste expressionistische Stück, das auf die Bühne
gelangt und überaus erfolgreich ist.
zurück
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Erarbeitung:
Babette Dufrenne |
|