Publikationsverbot
und 1936 wird Elisabeth Langgässer, nach der nationalsozialistischer Rassenlehre eine „Halbjüdin“, aus der Reichsschrifttumskammer ausgeschlossen und mit Publikationsverbot belegt. Da sie die Ernährerin der Familie ist, wird deren finanzielle Lage sehr schwierig. Das Lehrstuhlangebot aus den USA an ihren Mann Wilhelm Hoffmann im Jahr 1936 kann nicht angenommen werden, da Elisabeth Langgässer ihre alte Mutter nicht verlassen will. Sie arbeitet mit ungeminderter Disziplin an ihrem Hauptwerk, dem Roman „Das unauslöschliche Siegel“, der erst nach dem Ende des Dritten Reichs veröffentlicht werden kann. 1939 liegen davon bereits 300 Manuskriptseiten vor.
Durch Vermittlung von Freunden kann sie zwischen 1938 und 1941 Werbetexte verfassen. Der Versuch, zu Freunden in die Schweiz auszuwandern, scheitert.
Während der vierten Schwangerschaft 1942 treten bei Elisabeth Langgässer erste Anzeichen einer Multiplen Sklerose auf. Nun lebt sie nicht nur mit der äußeren Bedrohung einer feindlichen Umwelt, mit der Angst um die Tochter Cordelia, die seit 1941 einen Judenstern tragen muss, sondern muss sich zusätzlich mit den Konsequenzen einer heimtückischen Krankheit auseinandersetzen. Eine drastische Verschlechterung ihres Zustands setzt ein, als sie zu Heimarbeit für eine Kabelfabrik zwangsverpflichtet wird. Auf Intervention der Freundin und Schreibkollegin Oda Schaefer wird sie durch einen Vertrauensarzt von der Zwangsarbeit befreit. Es gelingt ihr sogar, 1942 die Gedichtsammlung „Der Laubmann und die Rose“ abzuschließen. |