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Weg
ins Exil
In der Nacht des Reichstagsbrandes (27. Februar 1933) wird
Tollers Wohnung von der SA gestürmt. Der Schriftsteller entgeht seiner
Verhaftung, respektive Ermordung durch den Umstand, dass er zu diesem
Zeitpunkt in der Schweiz eine Vortragsreise bestreitet.
An eine Rückkehr nach Deutschland ist nicht zu denken. Stattdessen
beginnt sein Weg im Exil.

Toller bleibt zunächst in der Schweiz, später verlegt er seinen
Hauptwohnsitz nach Großbritannien. Von dort aus begibt er sich Vortragsreisen.
Der Schriftsteller und Revolutionär wird nicht müde seinen intellektuell-verbalen
Kampf gegen Hitler fortzusetzen. Dessen katastrophales Potential hatte
er, ebenso wie die soziokultureller Missstände, welche den Nährboden
für den deutschen Nationalsozialismus bildeten, bereits früh
erkannt und vehement in seinem Werk problematisiert.
Bereits 1930 hatte er den folgenden Satz, der rückblickend fast prophetisch
anmutet, geschrieben und gewarnt: „Geschieht heute nichts, stehen
wir vor einer Periode des europäischen Faschismus, einer Periode
des vorläufigen Untergangs sozialer, geistiger und politischer Freiheit,
deren Ablösung nur im Gefolge grauenvoller, blutiger Wirren und Kriege
zu erwarten ist.“
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