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Selbstmord
Toller vereinsamt zusehends - sowohl in professioneller
als auch in privater Hinsicht. Im amerikanischen Exil fehlt es ihm an
einem Publikum für sein schriftstellerisches Werk: Darüber hinaus
verlässt ihn seine Frau Christiane, geb. Grautoff.
Er leidet unter physischen und psychischen Folgen seiner früheren
Haft in Deutschland sowie unter dem Scheitern seiner Intervention in Spanien.
Freunde, Familie sowie seine eigenen Briefe zeugen von anhaltenden Depressionen
und Selbstmordabsichten.
Als man seine Leiche am 22.05.1939 in seinem Badezimmer im Hotel ’Mayflower’
in New York findet, ist die Oberfläche des Schreibtisches mit Fotografien
ausgezehrter spanischer Kinder bedeckt.
Ernst Toller hat sich erhängt. „Nicht, weil er schlechtere,
sondern weil er feinere Nerven als seine Mitkämpfer gegen den Faschismus
gehabt hat“ folgert der Schriftsteller Sinclair Lewis anlässlich
des Selbstmordes.
Während sein Tod ein internationales Echo hervorruft, wird
seine Urne lange nicht abgeholt. Wer schließlich das schlichte
Urnengrab im ’Ferncliff Mausoleum’ finanziert hat, bleibt
ungeklärt.
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