Solidarität und spanischer Bürgerkrieg

Tollers Engagement beschränkt sich nicht auf die deutschen Missstände. Der Mann, von dem die Nazipropaganda in ihrer Broschüre „Der ewige Jude“ (1938) behauptet, er verspüre „grenzenlosen Haß gegen jegliche menschliche Ordnung und Würde“, engagiert sich in Spanien.
Konfrontiert mit den Lebensbedingungen der Zivilbevölkerung im Bürgerkriegsgebiet, ruft er mittels geschickter Presse- und speziell Rundfunkarbeit eine humanitäre Hilfsaktion ins Leben, deren erklärtes Ziel es ist, ungeachtet der politischen Zugehörigkeit den Hunger der Menschen zu lindern.
Einige der ’neutralen’ europäische Ländern bekunden prinzipielle Hilfsbereitschaft, machen diese aber aus außenpolitischen Erwägungen von der amerikanischen Unterstützung von Tollers Plänen abhängig.

Bald nachdem in Washington die Regierung die Prüfung des Antrages in Auftrag gibt, siegt - mit Unterstützung der deutschen Faschisten - die Diktatur in Spanien. Die Franco-Regierung wird von den U.S.A. anerkannt: das Hilfsprojekt und die Hoffnung auf ein antifaschistisches Spanien sind damit gescheitert. Diese Entwicklungen stürzen Toller in eine Krise.